Wir würden ja gern schreiben das wir vor lauter Minetestspielen nicht dazu kamen Blogartikel zu verfassen aber die traurige Wahrheit ist, dass wir mit viel zu viel Lohnarbeit, Corona, Quarantäne und solchen lästigen Dingen beschäftigt waren.

Dennoch haben wir an den letzten Montagen viel gespielt auch wenn wir seit einer Woche wieder im Online-Modus sind und von daher nicht mehr so viele Spieler*innen zu uns fanden.

Von unseren Welten

Doch der Reihe nach. Zuallererst sei erwähnt das eine ganze Reihe von neuen Spieler*innen zu uns gefunden hat und diese sich voller Begeisterung in unsere beiden Welten stürzten. Auf der Survival-Welt wurde erst einmal im geschützten Areal unserer Siedlung ein bisschen am eigenen Haus gebaut bevor es außerhalb der Mauern in der Wildnis zu Versuchen kam sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Dies war jedoch auf Grund der vielen Monster gar nicht so einfach wie gehofft. Wir werden sehen ob sich die neuen Mitspieler*innen da draußen behaupten können oder ob sie wieder in unserer Siedlung einziehen.

Eine der Hauptbeschäftigungen der letzten Stunden war jedoch das Zähmen von Tieren. Sicherlich wird sich die Eine oder der Andere noch an den Aufbau unsere Gemeinschaftsfarm erinnern. Damals errichteten wir eine Vielzahl von möglichst großen Gehegen um, in der Nähe des großen Lagers, so artgerecht wie möglich Kühen, Pferden, Kängurus, Hühnern und noch so einigen mehr das bestmögliche Leben in unserer Nähe zu ermöglichen. Doch leider nahm die Population nicht, wie eigentlich zu erwarten, zu sondern irgendwie entwischten uns nahezu alle Bewohner*innen. Ob nun der heimliche Hunger einzelner Mitspieler*innen oder der ungenaue Zaunbau der Grund dafür war, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Auf jeden Fall nahm sich eine Gruppe von Spieler*innen vor genau dieses Problem anzugehen und begaben sich auf weite Reisen um die tierische Vielfalt unserer Gemeinschaft zu vergrößern. Bevor dies jedoch, mit Hilfe eines goldenen Lassos, gelingen konnte, musste erst einmal herausgefunden werden mit welchen Leckereien die Tiere überhaupt gezähmt und somit transportfähig gemacht werden konnten. Mit Fleiß, Geduld und etwas Fantasie gelang es dann innerhalb zweier Montage unsere Gemeinschaft um etliche Exemplare zu erweitern und ihnen ein neues Zuhause zu geben. Hoffen wir, dass diese nun länger bei uns bleiben werden.

Nicht weniger aufwendig gestaltete sich die Beschäftigung mit der Flora unserer Welt. Exotische Früchte wie Ananas und Orangen wurden, weitab unseres Spawn-Punktes, erjagt, gesammelt und in die Rucksäcke gepackt, um dann in weiten flächigen Feldern angebaut zu werden. Somit sollte unsere Nahrungsmittelversorgung zum einen vielfältiger werden, aber zum anderen nun auch ausreichen um für schwierige Zeiten gewappnet zu sein.
Ein kulinarisches Highlight war die Herstellung von Sushi. Eine Spielerin, deren Offline-Lieblingsgericht im Übrigen diese besondere Form der Zubereitung von Fisch ist, fing eine stattliche Anzahl von Clownsfischen um diese in Tangblätter zu wickeln und uns alle zu einem leckeren Abendbrot einzuladen.

Weise und vorausschauend, unsere Nahrungsmittel im Blick behaltend, entstand in den letzten Wochen jedoch noch ein ganz erstaunliches Projekt. Viele Blöcke entfernt von unserer Hauptsiedlung fing ein Spieler an eine neue Farm zu errichten. Terraforming, Plantagen anlegen, Wege planen, Gebäude errichten standen auf dem Programm. Der Transport der benötigten Materialien war jedoch so langwierig das recht schnell die Idee aufkam eine U-Bahn-Strecke zwischen der, mittlerweile auch so genannten, ‘Neuen Farm’ und unserem Gemeinschaftslager zu errichten. Denn nicht nur für den Aufbau sondern auch für den Transport der erzeugte Güter zurück in die große Siedlung musste ja eine Lösung her. Ein zwischenzeitlich errichtetes Mese-Portal tat es zwar auch aber eine unterirdische Zugfahrt und erst recht eine automatisierte Lade- und Entladefunktion mit Hilfe der Mod ‘Advtrains’ kam unserer Weise Minetest zu spielen dann doch viel näher :). Der Weg dahin war jedoch lang und mit viel immer wiederkehrenden Tätigkeiten verbunden. Stundenlanges Abbauen eines 7x5 Blöcken großen Bereiches machte diese Aufgabe zu einer der langweiligsten die wir seit Langem bewältigten. Das Herumprobieren mit den automatischen Lade- und Entladeblöcken war dann um so erfreulicher und erst recht die erste erfolgreiche Fahrt. Seit dem zuckelt unter der Erde Runde für Runde ein Transportzug und bringt völlig ohne Zutun die Erzeugnisse aus der ‘Neuen Farm’ in unser Gemeinschaftslager, in welchem diese natürlich gleich einsortiert werden und allen zur Verfügung stehen.

Der Züge jedoch nicht genug. Ein anderer Spieler hat in den letzten Wochen ein weiteres Gleisprojekt beendet. Noch viel eher begonnen dafür aber später beendet hat unsere kleine Gemeinschaft eine Attraktion mehr. In einem Minecart ist es jetzt möglich unsere gesamte Siedlung zu umrunden. Die Strecke führt nicht nur durch Wälder und über Hochstrecken am Meer, nein, sie führt sogar direkt in der ‘Großen Mauer’ entlang und, mit einem fantastischen Blick, mitten durch das Meer hindurch. Die Gesamtfahrtzeit beträgt satte 4,5 Minuten und ist, bedingt durch den Rundkurs, auf ewig zu befahren. Wenn ihr also mal wieder in unseren Stream schaut, dann seht ihr mit einiger Wahrscheinlichkeit unseren Spectator immer und immer wieder im Kreis fahren :).

Weiterbildung

Neben den inhaltlichen Ereignissen auf unseren Welten, haben wir uns aber auch im Reallife weiter gebildet. Anfang November hatten wir einen Grafikspezialisten eingeladen, der uns mit Hilfe eines Grafiktabletts zeigte wie wir Bilder, z.B. für unsere geplante ‘Essens-Mod’, so erstellen können, dass sie eine möglichst gute Sichtbar- und Wiedererkennbarkeit erhalten. Mit dem Programm ‘Inkscape’ erstellten einige Kinder erste Designs für den geplanten ‘Tomaten-Gurken-Salat’ und bekamen somit ein Gefühl wie einfach es sein kann, recht anschauliche Ergebnisse zu erstellen. Dennoch ist es wie so häufig, der Anfang ist leicht gemacht aber um ein wirklich zufriedenstellendes Item zu erstellen, ist es ein doch recht langer Weg. Deshalb haben wir uns vorgenommen, die nächsten Wochen am Thema dranzubleiben und Anfang des nächsten Jahres nek0, so der Name des Grafikers, wieder einzuladen, um an unseren Fähigkeiten zu arbeiten.

Aus der Technikabteilung

Für die technisch Interessierten unter euch gibt es nun einen kleinen Einblick hinter die Kulissen.

Die meisten wissen vielleicht, dass wir schon seit gut einem Jahr auf einem Server spielen, der nicht mehr im AZConni steht, so wie die Jahre zuvor, sondern auf einem externen Server bei Hetzner in Nürnberg. Weiterhin ist einigen möglicherweise bekannt, dass wir neben minetest4kids noch das ein oder andere Projekt durchführen. Dass diese meist mit dem Spielen von Minetest zu tun haben, sollte klar sein aber die technischen Umgebungen in welchen wir da arbeiten sind nicht immer so gut wie bei uns hier am Montag. Von daher hat sich der nac viel Mühe gemacht und einen ‘Raspberry Pi 4’ (einen s.g. Einplatinenrechner) aufgesetzt, welcher uns ermöglichen soll Projekte auch ohne Internetzugang durchzuführen. Ein Minirechner mit Minetest-Server, Map-Server und weiterer Software für ein eigenständiges Netzwerk ist so entstanden. Doch bevor wir das in der Praxis einsetzen konnten, bedurfte es natürlich eines Beta-Tests und dafür mussten unsere Spieler*innen bei minetest4kids herhalten. An einem der vergangenen Montage schlossen wir den ‘Raspberry Pi’ an unser internes Netzwerk an, kopierten die Welt vom großen Server, brachten ein eigenes Netzwerk zum Laufen und starteten Minetest und den Map-Server.
Am Anfang schien auch alles gut zu funktionieren, aber als immer mehr Spieler*innen sich mit dem Server verbanden, merkten wir recht schnell, dass die Power des ‘Kleinen’ nicht mehr ausreichte. Ein Abschalten des Map-Servers brachte zwar etwas Entlastung, aber schlussendlich mussten wir feststellen, dass der ‘Raspberry Pi’ mit unserem Setup einfach nicht genügend CPU-Power besaß.
Jedoch können wir jetzt auch sagen, dass eine Welt, die nicht allzu groß und welche mit nicht allzu vielen Mods versehen ist, sehr wohl auf dem ‘Kleinen’ laufen kann. Auch ein Map-Server ist dann genau so möglich wie das Aufspannen eines Netzwerkes. nac hat mittlerweile schon weiter gebastelt und wir haben jetzt ein System, bei welchem wir wissen, für welche Einsatzzwecke es eine wunderbare Vereinfachung von Mintest-Veranstaltungen darstellen kann.

Zu guter Letzt gibt es aus dem Bereich Technik zu berichten, dass wir, auf Grund der wieder sehr hohen Corona-Inzidenzen, erneut einen Hybridmodus fahren. D.h. dass wir zwar noch grundsätzlich in Echt spielen, aber es zusätzlich wieder ermöglichen von der Ferne aus teilzunehmen. Dazu haben wir im Saal ein Raummikro sowie eine größere Box aufgebaut die es allen Spieler*innen ermöglicht miteinander zu kommunizieren. Dazu setzen wir wieder auf das Audio-Chat-Tool Mumble, welches uns schon in den letzten Monaten einen guten Dienst erwiesen hat. Mit großer Zufriedenheit nahmen wir zur Kenntnis, dass es den Spieler*innen auf beiden Seiten fast gar nicht problematisch erschien auf diese Weise gemeinsam zu spielen und zu schwatzen. Ach wie lernfähig der Mensch doch ist. Schön das immer wieder mitzuerleben und Teil dessen zu sein.

Offline gab es ja auch noch

Um euch noch einen kleinen Einblick in das Gesamtprojekt minetest4kids zu geben, sei hier erwähnt, dass wir uns in den analogen Pausen nicht nur um die Tischtennisplatte bewegten oder auf der Halfpipe austobten, nein wir spielten auch Tisch-Kicker und Fangen und schwatzten gemütlich im Freien.
Damit wir dafür aber genug Energie hatten, speisten wir jeden Montag weiterhin gemeinsam. Pandemiebedingt die letzten Wochen allerdings nicht mehr in den Kneipenräumen des AZ’s sondern direkt bei uns im Saal, was zu einem noch größeren Gemeinschaftsgefühl und Heimelichkeit führte.
Nebenbei bemerkt haben wir gemeinsam, bei den regelmäßigen Plena, entschieden uns ab sofort vegetarisch zu ernähren und möglichst Bio-Produkte zu nutzen. Sehr schnell waren wir uns einig, dass eine solche Verhaltensweise viel mehr zu einer Welt passt, in welcher wir gern leben möchten und zwar nicht nur digital sondern auch analog.

Und zu guter Letzt

Damit möchten wir unseren doch recht langen Bericht zu Ende gehen lassen. Viel ist passiert: Neuerung, Veränderungen, aber auch beständiges hat sich ereignet. Neue Spieler*innen, viele spannende Abenteuer und verfestigte Freundschaften sind das Ergebnis der letzten Wochen. Doch ein Geheimnis konnten wir bisher nicht lüften. Aufmerksame Zuschauer*innen unseres Livestreams werden es bemerkt haben. Seit letzter Woche fehlt eine wichtige Person, die sonst immer mit zu sehen war. Wir fragen uns: Wo ist Schlundolf? Unser Maskottchen ist seit letzter Woche verschwunden. Ist er auf Dienstreise oder im Urlaub? Wurde er entführt? Ist er womöglich digitalisiert und auf unseren Minetest-Server eingezogen? Ach wer weiß. Sachdienliche Hinweise nehmen wir aber gern über kontakt@minetest4kids.net entgegen.

In diesem Sinne verabschieden wir uns bei euch und verbleiben mit den liebsten Grüßen in eure Welten.

Euer minetest4kids-Team

Ein Blick auf unsere ‘Neue Farm’

Die neue U-Bahn zwischen ‘Neuer Farm’ und Gemeinschaftshaus

Mitten auf dem Meer … die Rundstrecke um die Siedlung

Auf der Leinwand … Versuche mit Inkscape Bilder für unsere Minetest-Mod zu erstellen

Ein kleiner Snack für zwischendurch

Beim Planen von neuen Projekten am Beamer.